(CIS-intern) – Flensburg. Einige Tage früher als erwartet, nämlich schon seit dem vergangenen Wochenende ist die Herde aus ca. 600 Schafen (Heidschnucken) und Ziegen wieder zwecks Beweidung der ökologisch wertvollen Offenlandflächen im Flensburger Naturschutzgebiet Twedter Feld. Die Trocken-, Magerrasen- sowie Heidebestände mit ihren Rote-Liste-Arten sind bedroht. Sie sind selten, licht- sowie wärmebedürftig und auf Nährstoffarmut angewiesen.
Durch die bereits im 13. Jahr stattfindende Beweidung werden die Biotope von Gehölzen freigehalten und somit gesichert. Ohne die dreimalige Beweidung pro Jahr würden sich diese Biotope schnell zu einem Wald entwickeln und die bedrohten Arten verloren gehen. Zudem werden dem Boden durch die Beweidung Nährstoffe entzogen.
Die Schäferin Angela Dornis ist zunächst mit ihrer Herde und den altdeutschen Hütehunden für etwa eine Woche im Flensburger Naturschutzgebiet. Danach werden städtische Grünflächen beweidet wie z.B. die Twedter Mark und abschließend noch einmal Flächen im Osten des Naturschutzgebietes, so dass die Herde bis Anfang September in Flensburg sein wird.
Die Wanderschafherde im Twedter Feld ist ein lohnendes Ausflugsziel gerade mit Kindern und bietet schöne Fotomotive. Bei einem Besuch im Twedter Feld wird darum gebeten, den in Corona-Zeiten erforderlichen Abstand zu beachten.
Für einen unbeschwerten Ausflug zu den Schafen im Naturschutzgebiet Twedter Feld weist die Stadtverwaltung auch vorsorglich darauf hin, dass die Schafe sich von anderen Hunden schnell bedroht fühlen. Die Hütehunde können aggressiv auf andere Hunde reagieren.
Hunde dürfen – auch deshalb – im Naturschutzgebiet nur angeleint mitgeführt und das Gebiet nur auf den offiziellen Wegen betreten werden. Die Wege sollten während der Beweidungsphase möglichst ohne Hund aufgesucht werden. Wer dennoch mit seinem vierbeinigen Freund die Herde ansehen möchte, sollte ausreichend Abstand zur Herde halten.
Zur weiteren Unterstützung der natürlichen Entwicklung des Naturschutzgebietes werden 2022 schwerpunktmäßig Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen für die genannten Biotope umgesetzt.
Zum Erhalt der heimischen Pflanzenvielfalt ist es auch erforderlich, sich ausbreitende nicht heimische Pflanzen – sogenannte Neophyten – zu reduzieren. Diese Pflanzen gelangen leider oft durch illegale Entsorgung von Gartenabfällen in das Schutzgebiet und breiten sich dort zu Lasten geschützter Arten und Biotope aus. Daher bittet die Stadtverwaltung nachdrücklich darum, keinerlei Pflanzen, Gartenabfälle oder sonstige Stoffe in das Schutzgebiet einzubringen!
Die Maßnahmen im Naturschutzgebiet werden vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung finanziert.
Aufgrund in letzter Zeit zunehmender Vandalismusschäden insbesondere an Holzzäunen im Schutzgebiet, deren Reparatur erhebliche Kosten verursacht, wäre die Stadtverwaltung dankbar für Hinweise, die zu den Verursachern führen.
Bild von Bundschatten auf Pixabay Symbolfoto