(CIS-intern) – Am 17. Mai 1990 beschloss die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) längst Überfälliges: Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Der 17. Mai wurde daraufhin zum Internationalen Tag gegen Homophobie ausgerufen. Das Europäische Parlament betonte im Januar 2006, dass Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung auf das Schärfste verurteilt wird – eine Kampfansage gegen Homophobie und Hassgewalt, der alle Mitgliedstaaten verpflichtet sind.
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In Flensburg wird der Internationale Tag gegen Homophobie seit fünf Jahren im Rahmen der Rainbowdays besonders gewürdigt.
Die Rainbowdays sind auch in diesem Jahr wieder durch die Pandemie beeinträchtigt. Dass die Pandemie für die Queere Community noch weitere Auswirkungen hat, fällt auf den ersten Blick nicht unbedingt auf. Dabei orientieren sich z. B. die Coronaregeln insbesondere die Kontaktbeschränkungen überwiegend am Bild der der traditionellen Familie.
Vor 6 Jahren – im Februar 2015 hat Flensburg als erste Kommune die Lübecker Erklärung unterzeichnet und ist somit dem Landesbündnis für Akzeptanz und Respekt beigetreten. Mit diesem Beitritt hat sich Flensburg ausdrücklich für Respekt und Anerkennung gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen Transgender und Intersexuellen ausgesprochen.
Dass hier noch eine Menge zu tun ist, dessen ist sich Oberbürgermeisterin Simone Lange sicher: “Die Pandemie hat uns viele Dinge aus dem Blick verlieren lassen. Da müssen wir jetzt wieder ansetzen. Themen wie die eingeschränkte Blutspenderegelung für Homosexuelle, die eingeforderte und längst überfällige Abschaffung des Transsexuellengesetzes müssen wieder stärker in den Fokus genommen werden. Flensburg hat mit dem Aktionsplan für eine geschlechtergerechte Stadt einen umfassenden Maßnahmenkatalog und Ziele verabschiedet, die es nun gilt weiter mit Leben zu erfüllen.”
Als Mitglied im Landesbündnis für Akzeptanz und Respekt hat Flensburg in den letzten sechs Jahren schon eine bemerkenswerte öffentliche Kampagne entwickelt, die hauptsächlich auf ehrenamtlichem Engagement erfolgt. Zielsetzung ist die Sensibilisierung der Gesellschaft. “Darüber hinaus ist jedoch entscheidend, dass es sich hier nicht nur um Lippenbekenntnisse handelt. Mit dem Aktionsplan geschlechtergerechte Stadt unterfüttert Flensburg die Erklärung und setzt sich konkrete Ziele und Maßnahmen. Eine erstrebenswerte Vision ist hier ein Queeres Zentrum, in dem alle Initiativen gebündelt und koordiniert werden”, ergänzt die Gleichstellungsbeauftragte Verena Balve die Oberbürgermeisterin.
“Flensburg lebt durch seine Vielfalt und versteht Vielfalt als Teil einer gerechten Gesellschaft. Das müssen wir pflegen und weiterentwickeln”, sagt Oberbürgermeisterin Simone Lange.