Der Landesverband der Volkshochschulen und die Büchereizentrale Schleswig-Holstein entwickeln gemeinsam Angebote für leseungeübte Erwachsene. Die Schirmherrschaft für die Kampagne übernimmt Ministerpräsident Torsten Albig, die schleswig-holsteinischen Sparkassen unterstützen das Projekt. In Deutschland leben 7,5 Millionen deutschsprachige Frauen und Männer, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben.
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Das heißt: Ungefähr jeder zehnte Erwachsene hat nicht richtig lesen und schreiben gelernt. In Schleswig-Holstein sind es rund 250.000 Mitbürger. Menschen, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben, bleiben von vielen Dingen ausgeschlossen, die für andere ganz selbstverständlich sind. Beruflich geraten sie schnell an ihre Grenzen und in der Regel üben sie Tätigkeiten aus, die weit unter ihren Fähigkeiten liegen. Aber auch in ihrer Freizeit sind Betroffene auf Hilfe angewiesen.
Glücklicherweise kann man dieses Problem auch noch im Erwachsenalter lösen: Es ist nie zu spät, lesen und schreiben zu lernen. Deshalb haben die Volkshochschulen und Büchereien im Land gemeinsam Angebote für Menschen entwickelt, die besser lesen und schreiben können möchten. Begleitet wird die Kampagne von Aufklärungsmaterialien für Betroffene und Multiplikatoren.
Ziel der Kampagne ist es, die Lesefähigkeit zu fördern und gleichzeitig das Bewusstsein und Verständnis für die Situation erwachsener funktionaler Analphabeten zu wecken. Funktionale Analphabeten sind in vielen Fällen in der Lage, einzelne Wörter oder sehr kurze Sätze zu entziffern, nicht aber einfache Texte, Arbeitsanweisungen oder Mitteilungen.
Dafür werden in einem ersten Schritt 30 Büchereien in Schleswig-Holstein, an deren Standorten die Volkshochschulen spezielle Sprachlernkurse anbieten, mit Bücherkisten ausgestattet, die Bücher und Arbeitsmaterialien in “leichter Sprache” enthalten. Darunter befinden sich beispielsweise Adaptionen bekannter Romane in “leichter Sprache”, Kochbücher und Lernmaterialien. Zusammengestellt wurde die ca. 30 Titel umfassende Medienauswahl vom Lektorat der Büchereizentrale.
Am 16. März 2015 überreicht Thomas Wiese, Filialbereichsdirektor der Nord-Ostsee Sparkasse in Flensburg, die Bücherkiste an die Leiterin der Stadtbibliothek Flensburg, Ute Kaminski.
“Leseförderung zählt zu den Kernaufgaben der Öffentlichen Büchereien in Schleswig-Holstein. Mithilfe des neuen Medienbox-Angebotes erhalten leseungeübte Erwachsene gezielt Unterstützung”, so Ute Kaminski. “Die Volkshochschulen in Schleswig-Holstein arbeiten schon lange mit großem Engagement daran, den Betroffenen zu helfen. Die Leseboxen in den Büchereien sind eine wunderbare Ergänzung zum Kursangebot unserer Mitgliedseinrichtungen und motivieren zusätzlich zum Lernen.”, fasst Klaus-Wilhelm Petersen zusammen. “Lesen ist die Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Deshalb unterstützen die schleswig-holsteinischen Sparkassen in den kommenden Jahren verstärkt Projekte zur Förderung der Lesekompetenz.”, begründet Thomas Wiese von der Nospa abschließend das Sparkassen-Engagement.
Informationen / Lernmöglichkeiten unter:
www.lesen-macht-leben-leichter.de
www.ich-will-lernen.de
www.ich-will-deutsch-lernen.de
PM: Stadt Flensburg
Die Büchereien an folgenden Orten werden zu Beginn mit Medienboxen ausgestattet Ahrensburg, Bad Oldesloe, Bad Schwartau, Brunsbüttel, Eckernförde, Elmshorn, Eutin, Fehmarn, Flensburg, Geesthacht, Heide, Heiligenhafen, Hohenwestedt, Husum, Itzehoe, Kiel, Lübeck, Lütjenburg, Meldorf, Neumünster, Neustadt i.H., Norderstedt, Oldenburg i.H., Pinneberg, Preetz, Rendsburg, Schleswig, St. Peter-Ording, Tornesch, Wedel