Mit seinem neuen Animationsfilm „Red Fat Cat“ feiert Klaus Hoefs nationale und internationale Erfolge. Der ungewöhnliche Blick auf die Flüchtlingskrise fasziniert Festivalgäste zwischen Stuttgart und St. Petersburg. Ja, eine Katze kommt in dem Film vor. Aber es geht natürlich nicht um das Tier. „Der Filmtitel spielt auf ein Lebensgefühl an“, sagt Klaus Hoefs, Regisseur und Professor für Film und Animation an der Hochschule Flensburg. Es gehe um Trägheit, Bräsigkeit und Bequemlichkeit. So beginnt der Kurzfilm auch im Café Plüsch.
Foto: Screenshot/Klaus Hoefs
Der Film ist für Hoefs eine eigene Ausdrucksform. Auf die Frage, was er mit seinem Film sagen wolle, antwortet er: „Wenn ich was sagen will, halte ich eine Rede. Der Film hat eine eigene Sprache. Inhalte werden in bestimmten Stimmungen transportiert.“
Bei den Zuschauern kommt der Film sehr gut an. Nach der Premiere auf den Flensburger Kurzfilmtagen im November 2016 läuft der Film unter anderem auf dem Los Angeles Cine Fest, dem Martinique Filmfestival, dem Lisbon International Film Festival, ist nominiert für die Largo Film Awards 2017, Schweiz, beim Grand Prix at the Uppsala International Short Film Festival, Schweden, und dem Competition International Shortfilm-Prize in Ravenna, Italien. Neben weiteren Festivals war zuletzt die Einladung zum 5th Erarta Motion Pictures 2017 in St Petersburg ein Höhepunkt in der Festivallaufbahn des Films. Immerhin ist der Veranstaltungsort, die Eremitage, in der ehemaligen Zarenstadt eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. „Das war schon eine große Nummer“, sagt Hoefs, der per Videotelefon zugeschaltet war. Der nächste Höhepunkt folgt demnächst: „Red Fat Cat“ läuft bei einem der größten Animationsfestivals Europas, beim 24th Festival Of Animated Film 2017 in Stuttgart.
Drei Jahre hat Klaus Hoefs an der Produktion gearbeitet. Alles – vom Zeichnen über den Schnitt bis zum Songwriting und -Aufnahmen – hat er selbst gemacht. So viel Zeit haben seine Studierenden der Medieninformatik beziehungsweise des Masterstudiengangs Intermedia Design natürlich nicht, um Animationsfilme zu produzieren. „Aber die Themen Animation und Film sind wesentliche Bestandteile des Studiengangs. Sie sind quasi unsere Spezialgebiete“, erklärt Hoefs.
Zur Person:
An der Universität der Künste Berlin und der Freien Universität Berlin studierte Klaus Hoefs Politologie, Kunsterziehung und Kunstwissenschaften sowie Freie Bildende Kunst. Er gewann zahlreiche Preise und Stipendien, stellte seine Werke international aus. Beruflich ist er im Bereich Animation und Illustration und war in der Ausbildung von Mediengestaltern im Berufsförderwerk Hamburg tätig. Seit 2005 ist er auch Mit-Organisator der erfolgreichen Flensburger Kurzfilmtage.
Den Trailer zum Film finden Sie hier: https://vimeo.com/158745092