Wenn die Einsatzkräfte die Grenze überschreiten, steigt der Stress-Level. Was hieß nochmal „Herzinfarkt“ auf Dänisch? Wo liegt die Zufahrt zum Flensburger Krankenhaus? „Gerade, wenn man selten im Ausland unterwegs ist, wird man beim Einsatz auf der anderen Seite der Grenze nervös“, sagt Harald Siemen von der Berufsfeuerwehr Flensburg. Studierende der Medieninformatik arbeiten im Rahmen eines Interreg-Projektes an einer Lösung.
Foto: Bild: Harald Siemen von der Berufsfeuerwehr Flensburg informiert sich bei Tobias Hiep, Gil Mollandin, Uwe Zimmermann und Gökhan Görür (v.l.) über die Entwicklung der neuen. App. Foto: Gatermann
Eine App soll helfen. Studierende der Hochschule Flensburg haben Wörterbücher digitalisiert, Ressourcen und Fähigkeiten der Wehren dies- und jenseits der Grenze jederzeit abrufbar gemacht und etwa Klinikanfahren und Einsatzsymbole kategorisiert. „Bekommen Sie Luft?“ „Haben Sie Schmerzen?“ – Standardfragen im Einsatz sind schnell verfügbar. Rettungskräfte könne prüfen, ob Taucher, ein Boot oder sonstiges Spezialgerät bei Wehren in der Nähe verfügbar sind. „Wir wollen damit aber nicht die offiziellen und erkennbaren Abläufe ersetzen“, betont Siemen. Es soll eine Ergänzung sein.
Daher haben die Studierenden etwa einen Couchmodus vorgesehen. Die Kamerad*innen können beispielsweise während des Bereitschaftsdienstes die App nutzen, um ihren Wortschatz aufzufrischen oder sich über die Ausstattung anderer Einrichtungen zu informieren.
Die Studierenden haben in einem Projekt bei Dipl. Designer Uwe Zimmermann und Dipl. VK Tobias Hiep mit der Entwicklung der App begonnen. „Der Prototyp kam so gut an, dass wir nun freiwillig daran weiter arbeiten“ berichtet Gil Mollandin, der Medieninformatik studiert. Auch Gökhan Görür, der Angewandte Informatik studiert, arbeitet während seiner Freizeit am Backend des Systems. „Das Backend ermöglicht es, die Wörterbücher und Abilities auch nach Projektabschluss durch die Feuerwehren zu pflegen und zu erweitern“, erklärt Hiep. Er und Zimmermann freuen sich, dass das Projekt zwei Studiengänge miteinander verbindet. Zurzeit läuft die erste Testphase der App, die Ende des Jahres fertig sein soll.