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Deutschlands schnellster Solarflitzer kommt aus Schleswig-Holstein

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Redakteur

Zwei dreizehnjährige Mädchen aus Hohenwestedt, Greta Triphahn und Ellen Sohrt, gewinnen erstmals den bundesweiten SolarMobil-Wettbewerb. Einhundertfünfzig Kinder und Jugendliche aus allen Teilen Deutschlands, allesamt Erst- und Zweitplatzierte ihrer Regional-Wettbewerbe waren an diesem Wochenende der Einladung des Ministeriums für Bildung und Forschung und des VDE (Verbandes Deutscher Elektrotechniker) nach Wolfsburg in das Science-Centre Phaeno gefolgt, wo zum siebtenmal Zehn- bis Achtzehnjährige in der Kreativ- und Ultraleichtklasse mit selbst gebauten Solarfahrzeugen antraten.

Foto: Greta und Ellen mit „Herby 4.0“ nach dem erfolgreichen Finallauf in Wolfsburg

Mit vier Teams, die alle zuvor im Glückburger Zentrum für nachhaltige Entwicklung, artefact, beim Schleswig-Holstein Solarcup erfolgreich waren, war der echte Norden bestens vertreten. In der Kreativklasse trat das Flensburger Team „Ökogang“ mit einem liebevoll gestalteten solar bewegten Schmetterling an.



Die zwölfjährige Lia wurde sogar auf großer Bühne zu den Finessen des kreativen Mobils interviewt, das ausschließlich aus Recyclingprodukten gebaut werden durfte. Letztendlich reichte es aber nicht ganz für einen der Podiumsplätze, die „Merle´s Saftladen“ aus Gütersloh, das Frankfurter „CareMobil“ und das rotierende „Pink Paradise“ aus Frankfurt eroberten.

In der Ultraleichtklasse ab 15 Jahren scheiterte das Schleswiger Team Felix Roth und Thies Schröder mit ihrem „gedrucktem Leichtgewicht“, einer mit Drei D-Drucker aus Milchsäure hergestellten Karosserie, an den schwierigen Lichtverhältnissen in der Ausstellungshalle, da ihr Motor nur bei strahlendem Sonnenschein auf Touren kommt. Die Vorjahressieger aus Emden mit „2fast4U“ machten das Rennen knapp vor dem Tekkiemobil aus Borgholzhausen.

Bei den Jüngeren kamen die „Audi-Fans“ des Bernstorff Gymnasiums als schleswig-holsteinische Vizemeister besser in´s Rennen mit ihrem Fahrzeug „Weed-Power“ das entsprechend den Vorgaben bis auf Motor und Solarzellen komplett aus nachwachsenden Rohstoffen gebaut worden war: Balsaholz, Strohhalme und Baumwollfäden hielten die filigrane Konstruktion zusammen, die aber im Viertelfinale von der Konkurrenz abgehängt wurde.

Doch da gab es ja noch das Team Ellen Sohrt und Greta Triphahn von der Schule Hohenwestedt mit ihrem „Herby 4.0“, der schon so getauft worden war, als die Autostadt Wolfsburg noch gar nicht als Austragungsort für SolarMobil Deutschland feststand: während Greta schon 2015 in der Solarbootklasse in Glücksburg auf dem Siegerpodest stand, hatte es Ellen im Vorjahr sogar bis in´s Finale der Deutschen Meisterschaften in Karlsruhe geschafft, als sie knapp gegen die Konkurrentinnen von Team „Black Widow“ aus Emden unterlag – und deshalb suchte sie nach erfolgreicher Verteidigung des Schleswig-Holstein-Pokals die Revanche beim erneuten SolarMobil in Wolfsburg. Nach souveränen Achtel- und Viertelfinalläufen wurden die Unterschiede zu den anderen Spitzenteams immer enger.

atefact

Mit Zeiten unter 10 Sekunden über der 2×10 Meter-Strecke raste Herby 4.-0 durch´s Halbfinale. Die Gegnerinnen im Finale: „Black Widow“ mit den Schwestern Lisanne und Alike aus Emden! Im zweiten Lauf fuhr Herby 4.0 auf der lichtbegünstigten Mittelspur und lag mit sensationellen 6,4 Sekunden über 20 Meter vor den schwarzen Witwen mit 7,3 Sekunden auf der Außenbahn. Nach dem Bahntausch hatte „Black Widow“ mit 7,3 Sekunden gegenüber 7,8 Sekunden von Herby 4.0 die Nase vorn!

Erstmals war ein Einzelzeitfahren als Stechen um den ersten Platz erforderlich, das Ellen und Greta wiederum mit Bahnrekord 6,4 Sekunden für sich entscheiden konnten. „Einfach toll, mit wieviel Spaß und Engagement die Kinder und Jugendlichen bei der Sache sind“ zeigten sich die Veranstalter vom VDE bei der Siegerehrung begeistert.



Rückenwind für den nächsten Solarcup in Schleswig-Holstein erhofft sich auch Werner Kiwitt vom artefact-Team, der die Landesvertreter nach Wolfsburg begleitete: „Nach 2010 geht zum zweitenmal bei einem inzwischen verdreifachten Teilnehmerfeld der Titel nach Schleswig-Holstein – ein toller Erfolg für unser Nachwuchsförderprogramm, das wir auch 2017 wieder auf die Beine stellen und in alle Schulen und Jugendgruppen tragen wollen. Doch das geht nur mit Unterstützung vieler Sponsoren, denen wir auch im Namen aller Teilnehmer danken. Die Begeisterung für Naturwissenschaften und Zukunftstechniken fällt nicht vom Himmel, sondern muss geweckt und gepflegt werden.“

Werner Kiwitt

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